Dorian Hunter 020 - Die Toten stehen auf by Ernst Vlcek & Neal Davenport

Dorian Hunter 020 - Die Toten stehen auf by Ernst Vlcek & Neal Davenport

Autor:Ernst Vlcek & Neal Davenport [Vlcek, Ernst & Davenport, Neal]
Die sprache: eng
Format: epub
Tags: Horror, Mystery, Dorian Hunter, Dämonenkiller
Herausgeber: Zaubermond
veröffentlicht: 2012-04-27T00:00:00+00:00


Die Belle Jeanette lief in die kleine Bucht in der Nähe des Schlosses ein. Valerie de Tinville befand sich unter Deck. Coco stand vor der Brücke, als Michel Latour den kleinen Kai ansteuerte.

Charles-Henri de Calmont und vier seiner Damen hatten sich eingefunden. Sie trugen die Tracht des Rokoko. Die vier Frauen hielten Fächer in den Händen. Sie plauderten und lachten. Anscheinend amüsierten sie sich gut. Coco hatte aber schon einmal hinter die Kulissen geblickt.

Latour hatte das Anlegemanöver beendet. Der alte Seebär warf zwei Stahltrossen auf den Kai. Zwei Bedienstete des Grafen machten sie an Pollern fest. Dann wurde ein Laufsteg herübergelegt.

Die beiden einfach gekleideten Männer verneigten sich achtungsvoll, als der Graf ihn betrat.

Charles-Henri de Calmont war ein stattlicher Mann, und der reichverzierte Frack und die Allongeperücke standen ihm gut. Er machte eine galante Verbeugung vor Coco. 'Demoiselle de Tinville, wie ich vermute?'

'Allerdings.' Coco schenkte dem Grafen ihr bezauberndstes Lächeln und warf ihm einen heißen Blick zu. 'Sie müssen Graf de Calmont sein.'

'Der bin ich, Demoiselle. Ich muss gestehen, Ihr seid noch hübscher, als ich nach Euerm Bild vermutet hatte. Was habt Ihr mit Euerm Fuß gemacht? Seid Ihr verletzt?'

'Ein Skiunfall. Ich muss das Gelenk noch etwas schonen, aber es ist nicht weiter schlimm.'

'Sagt, hattet Ihr auf dem Bild, das Ihr mir schicktet, nicht rotes Haar?'

'Zu der Zeit, als die Aufnahme gemacht wurde, war es gefärbt', behauptete Coco, ohne mit der Wimper zu zucken.

Der Graf ließ das Thema fallen. Er führte Coco von Bord und stellte sie am Kai den vier jungen Frauen vor. Man konnte meinen, das Zeremoniell fände bei Hofe statt.

Eine von den vieren, ein Mädchen von neunzehn Jahren mit kastanienbraunem Haar, war Georgette de Calmont, die Tochter des Grafen. Sie war recht hübsch, wirkte aber ein wenig schnippisch und hochmütig. Der Blick, mit dem sie Coco ansah, schien zu sagen: Wieder so eine Schmarotzerin, die vom Geld meines Vaters lebt.

Coco begegnete Georgettes Blick unbefangen. Von den drei anderen Frauen war keine älter als dreißig Jahre. Eine war eine englische Adlige, eine entstammte einem französischen Landadelsgeschlecht, und nur die letzte besaß einen bürgerlichen Namen. Sie erschien Coco am hübschesten und nettesten.

Coco hatte festgestellt, dass der Graf keine dämonische Ausstrahlung besaß. Er gebärdete sich tatsächlich wie ein Feudalherr.

Eine vierspännige Kutsche fuhr hinter den Hügeln hervor. Auf dem Kutschbock saß ein livrierter Lakai.

'Steigt ein, schöne Valerie!', sagte der Graf zu Coco. 'Meine Diener werden Euer Gepäck ins Schloss bringen. Ich habe noch etwas mit dem Kapitän zu besprechen.'

Er war Coco beim Einsteigen behilflich.

Die vier Frauen fuhren mit ihr zum Schloss. Georgette de Calmont fragte Coco nach der Fußverletzung. Coco erzählte auch ihr die Geschichte von dem Skiunfall. Georgette rümpfte die Nase.

'Diese barbarischen Sportarten, die man heutzutage treibt, sind nichts für eine Dame', sagte sie. 'Gymnastik, Tanz und allenfalls Ballspiele – etwas anderes ist nicht statthaft. Reiten muss man natürlich können.'

Die Fahrt zum Schloss dauerte nur ein paar Minuten. Der Kutscher öffnete den Wagenschlag, dann kehrte er gleich wieder um, um den Grafen zu holen.

Coco staunte pflichtgemäß beim Anblick des Schlosses. 'Was für ein prachtvoller Bau! Und wie geschmackvoll! Er kann sich gewiss mit Versailles messen.



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